14.03.2018

MEIN STUDIUM | War es die richtige Entscheidung?

Hello, hello, hello! Ich hoffe, eure Woche verläuft bisher sehr gut! Im heutigen Post geht es um mein erstes Semester an der Universität. Ich würde euch gerne etwas über meinen bisherigen Eindruck erzählen und meine beiden Studiengänge näher erläutern. Ich war so frei und habe mir die Auskunft auf der Uni-Website zur Hilfe genommen. In diesem Zusammenhang bekommt ihr ein paar genauere Informationen zu allen Veranstaltungen, die ich im letzten Semester besucht habe. Es waren echt sehr coole Vorlesungen und Seminare dabei. Ich dachte mir, dass ihr so einen besseren Eindruck von meinen Fächern bekommen könnt. Auch wenn ich erst ein Semester geschafft habe, habe ich mich auch schonmal an ein kleines Fazit herangetraut.


Das Bild entstand mit Nora's Einwegkamera
...und vor der Prüfungsphase!


Was genau studiere ich eigentlich?

Ich habe letzten Oktober mein Studium an der Universität Erfurt begonnen. Meine Hauptstudienrichtung ist Anglistik/Amerikanistik und meine Nebenstudienrichtung ist Kommunikationswissenschaft.
In Anglistik/Amerikanistik beschäftigt man sich mit der Sprache, Literatur und Kultur englischsprachiger Länder. Es gibt die Bereiche Sprachwissenschaft, Sprachpraxis und Literaturwissenschaft. Die Veranstaltungen zur Sprachwissenschaft vermitteln Wissen über den Aufbau und Gebrauch von Englisch und man lernt die Sprache zu analysieren. In der Literaturwissenschaft lernt man etwas über die Literatur und Kultur verschiedener Epochen. Die Kurse zur Sprachpraxis sollen die mündlichen und schriftlichen Fähigkeiten trainieren und verbessern.
Die Kommunikationswissenschaft (KW) behandelt Bedingungen, Strukturen und Prozesse sozialer und kultureller Kommunikation. Man beschäftigt sich nicht nur mit Theorien und Erkenntnissen über soziale, sondern auch technisch vermittelte Kommunikation.


Was für Vorlesungen & Seminare habe ich besucht?

In Anglistik hatte ich allerhand Veranstaltungen im letzten Semester und es werden auch nicht weniger.

Literaturwissenschaft
Die Vorlesung war Pflicht und beschäftigte sich mit britischer Literaturgeschichte (nächstes Semester geht es dann an die amerikanische). Es wurden die Epochen von der Frühen Neuzeit bis zur Postmoderne abgedeckt. Ich fand die Vorlesung klasse, da ich mich sehr für die britische Geschichte interessiere.
Das Seminar war meinerseits etwas unglücklich gewählt, weil es um amerikanische Geschichte ging. Allerdings bin ich trotzdem sehr froh, dass ich reingekommen bin, weil es wirklich sehr interessant war und viel Spaß gemacht hat. Das Seminar behandelte amerikanische Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Ich habe viele bewundernswerte Frauen kennen gelernt und unsere Dozentin hat das Seminar sehr anregend gestaltet! 

Sprachwissenschaft
Im ersten Semester gab es erstmal nur eine einführende Vorlesung, die für alle Pflicht war. Ich persönlich finde Grammatik und alles in die Richtung super spannend. Nichtsdestotrotz waren die Themen nicht ohne. Es ging mit den Lauten der englischen Sprache los, weiter damit, wie diese zu Worten werden, was Endungen bedeuten und verändern, was Worte alleine bedeuten, was sie im Satz bedeuten, was Sätze mit und ohne sozialen Kontext bedeuten usw. - viele meiner Kommilitonen sind geradezu verzweifelt. Verständlich! Nächstes Semester gibt es tiefergehende Veranstaltungen dazu und ich bin mal gespannt, wie das wird.

Sprachpraxis & Landeskunde
Hier gilt es im ersten Studienjahr ingesamt vier Seminare zu belegen, jeweils eins aus vier Unterkategorien. Im ersten Semester habe ich einmal General Language Practice 3 (Allgemeine Sprachpraxis) belegt und einen Einführungskurs über Schottland. Beide Seminare fand ich klasse! In GLP hatten wir einen Muttersprachler als Dozenten, was einfach an sich schon super ist. Wir haben in diesem Kurs sprechen geübt, Aufsätze geschrieben und im Großen und Ganzen einfach an unserem Englisch gefeilt. Der Kurs über Schottland war mein persönliches Highlight im letzten Semester. Ich habe es in anderen Posts schon erwähnt, aber ich bin seit dieser Veranstaltung BESESSEN von diesem wunderschönen Land und seiner Kultur.


In KW gab es nicht ganz so viele Veranstaltungen, aber trotzdem waren die, die ich hatte, nicht immer ganz ohne.

Einführung in die Kommunikationswissenschaft
In der Vorlesung zu diesem Themenbereich wurden wichtige Begriffe geklärt, Rechtliches behandelt, das deutsche Rundfunksystem vorgestellt, interpersonale und mediengestützte Kommunikation behandelt und und und. Nicht nur der Dozent war einfach klasse, sondern mich haben alle Themen wirklich sehr interessiert. Vieles ließ sich außerdem gut auf unseren mediatisierten Alltag beziehen und war dadurch umso spannender!
Das dazugehörige Seminar war ergänzend zur Vorlesung und fand unter der Leitung des gleichen Dozenten statt. Meine Begeisterung für die Veranstaltungen und Themen habe ich glaube auch zu einem großem Teil ihm zu verdanken. Er verwendet die richtigen Mengen an Humor und Ernst in seinen Veranstaltungen und dadurch wird auch eine Vorlesung von 18-20 Uhr erträglich.

Methoden der Datenerhebung & -auswertung
Mit dieser Vorlesung hatte ich wohl meine größten Schwierigkeiten, auch wenn das vermutlich zu einem großen Teil an meiner Einstellung gelegen hat: Das ist blöd, das kann ich nicht! In der Methoden Vorlesung ging es darum, wie man mithilfe von bestimmten Techniken Daten für eine Forschung erhebt. Es wurden Dinge geklärt, wie Was ist eine Theorie? Was sind die Vorteile einer telefonischen Befragung? Welche Arten von Stichproben gibt es? usw. Klingt trocken, ist es auch! Als ich aber vier Tage vor der Klausur angefangen habe zu lernen, stellte sich heraus, dass es doch recht interessant ist. Hätte ich außerdem den Lernstoff aus Unmut nicht wie eine Walze vor mir her geschoben, wäre ich sicherlich nicht mit so viel Angst an die Sache rangegangen.
(Nach mittelschweren Nervenzusammenbrüchen vor und nach der Klausur habe ich nicht nur bestanden, sondern auch noch eine gute Note bekommen! Manchmal muss man sich einfach mehr zutrauen und tief durchatmen!)

Propädeutikum
Ich glaube, dieses Seminar ist vermutlich das Hilfreichste, was man an der Uni haben kann. Das sogenannte Propädeutikum behandelt das richtige wissenschaftliche Arbeiten und wird im nächsten Semester mit einem anderen Schwerpunkt fortgeführt. Wir haben uns die letzten Monate damit beschäftigt, wie man eine Hausarbeit korrekt anfertigt. Das Seminar fand zwar nur an zwei Samstagen statt - es klingt schlimmer, als es war - aber wir mussten noch eine Hausarbeit schreiben und ein begleitendes Lernportfolio anfertigen. Hier stand jetzt erstmal nur das richtige Zitieren im Vordergrund und wir bekamen auf die erste Version der Hausarbeit, die wir dann überarbeiten sollten, auch noch Feedback von studentischen Hilfskräften. Für das nächste Semester wurde allerdings schon die erste richtige Hausarbeit angekündigt. Vorfreude ist jetzt NICHT so da, aber da muss ich wohl durch. Wird nicht die letzte gewesen sein!


Wie hat mir mein erstes Semester gefallen?

Ich glaube, ich hatte es schon in meinem Post zum Buch The Changeling's Journey erwähnt, aber das erste Semester hat meine Liebe zur englischen Sprache so sehr verstärkt. Ich wusste gar nicht, dass das überhaupt möglich war. Als ich während der Prüfungsphase eine kleine Existenzkrise hatte - fragt nicht - war mein erster Gedanke: Ich will nicht aufhören Anglistik zu studieren! Es macht mir unglaublich viel Spaß, die Veranstaltungen sind so interessant und das konstante Sprechen und Hören meiner Lieblingssprache macht mein Herz happy.
Mit KW musste ich hier und da erst noch etwas warm werden - siehe Methoden. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit meinem Nebenfach, denn ich finde die Themen Medien und Kommunikation in Bezug auf unseren Umgang mit Technik, social media und Co. wie bereits erwähnt einfach unglaublich spannend.

Die Prüfungsphase war definitiv kein Zuckerschlecken. In meinem Post Tipps für Erstis habe ich euch ja schon von meinem Anfängerfehler erzählt und hoffe wirklich, dass ich es im nächsten Semester alles etwas besser mache. Meine Mitbewohnerin und ich haben uns schon abgemacht, uns gegenseitig anzuspornen. Wünscht uns Glück!
Alles in allem kann ich aber sagen, dass mir mein erstes Semester Spaß gemacht hat, ich viel gelernt habe und einige tolle Menschen jetzt meine Freunde nennen darf. Außerdem haben alle Erfahrungen und Erfolge meinem Selbstbewusstsein sehr gut getan. Tiefs gibt es immer, aber mit Rückblick auf mein halbes Jahr England, mein Praktikum und nun dem ersten Semester habe ich das Gefühl, dass ich wirklich in der Lage bin, etwas durchzuziehen und zu schaffen!

War ein Studium die richtige Entscheidung?

Ich finde, noch ist es etwas früh, um wirklich zu 100%-iger Sicherheit sagen zu können, dass ein Studium die beste Entscheidung war. Allerdings habe ich bereits einiges an Arbeitserfahrung machen können und konnte so die beiden Sachen miteinander vergleichen. Der Unterschied ist mehr als deutlich: Die Arbeit ist in den meisten Fällen vorbei, wenn man nach Hause kommt. Das Studium ist in der Uni, zu Hause und eigentlich immer. Fürs Studieren braucht man auch ein gesundes Maß an Selbstdisziplin und Selbstorganisation. Da ich gerne plane und Listen schreibe, habe ich damit keine großen Probleme. Allerdings fällt es mir persönlich oft schwer, an freien Tagen komplett abzuschalten. Daran muss ich noch etwas arbeiten, aber ich denke, dass sich das mit der Zeit gibt - Gewöhnungssache. Zu dem Thema muss ich auch sagen, dass ein Studium wirklich schwarz-weiß ist. Während der Vorlesungszeit geht es konstant richtig ab, weil man einfach drei Millionen Dinge tun muss und dann SCHWUPS sind die Semesterferien und es ist plötzlich nichts mehr, außer vielleicht einer Hausarbeit. (Das variiert aber natürlich von Studiengang und Fachsemester.)
Bisher bin ich sehr zufrieden und wie schon erwähnt, könnte ich mir nicht vorstellen, mit Anglistik aufzuhören. Mir macht es Spaß so viel Entscheidungsfreiraum zu haben und mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich interessieren und die ich liebe. Ich bin gespannt, was die kommenden Semester bringen und hoffe, dass es neben mehr Arbeit, auch tolle Erlebnisse sein werden!


Falls ihr noch mehr Fragen habt, schießt los!

Eure Nina :)

16 Kommentare:

  1. Total interessant! Ich bin in der 9. Klasse und hab noch keine Ahnung, was ich später studieren möchte. Zum Glück habe ich noch Zeit :) Sehr interessant über dein Studium zu erfahren.
    Liebe Grüße,
    Vanessa

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    1. Selbst beim Studium hast du noch Zeit dafür! :D Nein Spaß, aber selbst wenn du während der ersten zwei Semester merken solltest, dass es doch nichts für dich, kannst du immer noch wechseln oder was ganz anderes machen!
      Freut mich, dass dir der Post gefällt! :)
      Liebe Grüße, Nina

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  2. Wow total interessant so ein Post!
    Ich fange jetzt im April mit Anlauf Nummer 4 an. Das ist somit das vierte mal, dass ich mich einschreibe und ich hoffe so sehr, dass es jetzt endlich stimmt. Nur habe ich auch ehrlich gesagt unglaubliche Angst wieder das Studium zu beenden.
    Mal schauen, ich hoffe das ich auch so gute Erfahrungen wie du in meinem Studium machen werde :)

    xx
    Josie / Warm Winters

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    1. Dankeschön!
      Ich wünsche dir viel Erfolg!!! :)
      Liebe Grüße, Nina

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  3. Toller Beitrag Nina !
    & das mit an den freien Tagen nicht abschalten können das kenne ich...

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    1. Dankeschön!
      Es ist echt so anstrengend manchmal!

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  4. Liebe Nina,
    ich liebe solche Posts! Es freut mich sehr, dass du so zufrieden bist und glaube mir, das mit der Klausurenphase WIRD definitiv mit den weiteren Semestern besser. Man entwickelt dafür ganz schnell ein Gefühl und dann klappt das auch besser. Hachja die Methodik und Datenerhebung, das war immer ein Spaß. Ich hatte sowas jedes Semester, was mich in den Semestern super genervt hat, aber am Ende war ich sehr dankbar dafür, denn so ging die Bachelor Arbeit sehr easy von der Hand.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und freue mich schon sehr auf weitere Updates.

    Liebste Grüße
    Therese

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    1. Hey Therese,
      das freut mich! Oh, das beruhigt mich etwas!!!
      Na dann bringt das Abmühen wenigstens etwas! :D
      Ich danke dir! <3
      Liebe Grüße zurück

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  5. Genau schon wie dein letzter Post zum Thema Studium finde ich auch diesen hier total interessant. Man hört ja so einiges übers Studieren, positives wie negatives und es ist sehr cool, mal einen Einblick in ein Studentenleben zu bekommen. Würde mich definitiv über weitere Posts zu dem Thema freuen:)
    Alles Liebe<3

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    1. Das freut mich sehr! Ich werde auf jeden Fall weitere Posts in dieser Art schreiben, sobald es Neues zu erzählen gibt! :)
      Liebe Grüße <3

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  6. Sehr interessanter Post. Freut mich, dass dir dein Studium bis jetzt gut gefällt, halt uns gerne auf dem Laufenden! Ich warte seit zwei Semestern auf einen Studienplatz, da ich Grundschul-Lehramt studieren möchte. Mit meinem 2er-Abitur komme ich aber leider nicht rein. Ab Sommer werde ich wohl einen Plan B haben müssen... :(

    Liebe Grüße
    Kim :)
    https://softandlovelyx.blogspot.de/

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    1. Schön, dass dir mein Post gefällt! :)
      Ach das tut mir leid! Meine Mitbewohnerin studiert auch Grundschullehramt und hat glaube sogar nen 2er Schnitt, aber NC und Co. tendieren ja auch immer von Uni zu Uni. :/ Ich hoffe, dass sich für dich noch eine tolle Möglichkeit ergeben wird!!!
      Liebe Grüße zurück

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  7. Sehr interessanter Post! :) Ich studiere wie deine Mitbewohnerin auch Grundschullehramt und Anglistik dann als Nebenfach. Bis jetzt bin ich auch zufrieden und gehe richtig gerne zur Uni, aber ein paar meiner Freunde, die dasselbe studieren überlegen schon, ob sie wechseln, weil sie sich das Sprachstudium ganz anders vorgestellt hatten. :/
    Ich war übrigens auch bei GLP 3, warst du Freitags im Kurs oder an den anderen Tagen? :)
    Liebe Grüße,
    Maike

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    1. Danke dir! :) Ja, aus meiner STET-Gruppe haben auch schon ein paar aufgehört. Ich denke, viele haben sich studieren an sich viel einfacher vorgestellt!
      Haha ja, ich hatte auch Freitag und jetzt weiß ich auch, wer du bist! Ich saß ganz vorne rechts mit Blick zur Tafel! :D
      Liebe Grüße, Nina

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  8. Ach ich freue mich immer so, wenn andere das Studium gefunden haben, dass sie glücklich macht und zu ihren Interessen passt!!
    Die Prüfungsphasen stürzen einen tatsächlich oft in Krisen, sind ja aber auch Ausnahmesituationen.

    Liebste Grüße,
    Alina von Selfboost

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    1. Awh, du bist ja süß! :)
      So wahr! Und wenn man sie dann geschafft (oder eher ÜBERLEBT) hat, ist alles wieder gut! :D
      Liebe Grüße zurück

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